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    “It was great, just great. Believe me.“ Schockierende Zahlen über die Arbeitslosenquote in Amerika, eine eindrucksvolle Analyse der amerikanischen (Wahl-) Geschichte, ein echter amerikanischer Stimmzettel und interessante Diskussionen über die Neigung zum Autoritarismus. Die Veranstaltung des Centers for Leadership and Behavior in Organizations (CLBO) am Vorabend der Wahl lieferte spannende Einblicke in die amerikanische Präsidentschaftswahl aus unterschiedlichsten Blickwinkeln.

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    Wie kommt es, dass ein Kandidat mit Hilfe populistischer Äußerungen und Provokationen nicht nur die republikanischen Vorwahlen gewinnen konnte, sondern auch weiterhin aussichtsreich im Rennen um die Präsidentschaft liegt? Ist der derzeitige amerikanische Wahlkampf wirklich so einmalig „dirty“? Und wie könnte es nach der Präsidentschaftswahl weitergehen? Diese und andere Fragen wurden am vergangenen Montagabend im Rahmen der CLBO-Veranstaltung diskutiert – moderiert durch den bekannten Journalisten und Fernsehkolumnisten Achim Winter.

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    Professor Guido Friebel eröffnete die Veranstaltung mit zum Nachdenken anregenden Zahlen über die wirtschaftliche Lage der USA: Rund 7 Millionen amerikanische Männer sind komplett vom Arbeitsmarkt ausgeschlossen – sie bekommen keine Arbeitslosenunterstützung und suchen nicht einmal mehr nach einer Arbeitsstelle. In einer brillianten Analyse erläuterte Professor Michael Hochgeschwender vom Amerika-Institut der LMU München vor dem Hintergrund der amerikanischen Geschichte das „Phänomen Trump“. Insbesondere zeigte der Amerika-Experte die Wurzeln des Populismus in den Vereinigten den Staaten auf, die er bis zurück in das frühe 19. Jahrhundert verfolgte und auf die Präsidenten Jefferson und Jackson und die Spannung zwischen weltoffenen Stadtbewohnern und der Landbevölkerung zurückführte. Ein Abriss der amerikanischen (Wahl-) Geschichte verdeutlichte, dass der Wahlkampf in Amerika schon immer eine intensive und oft auch gewalttätige Angelegenheit war. Besondere Aufmerksamkeit erregte seine These, dass die Republikanische Partei aufgrund ihrer "Grass Root” Kultur massiven internen Polarisierungstendenzen unterliegt, die in näherer Zukunft schwerlich beherrschbar scheinen.

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    Das Gefühl zu kurz zu kommen, was vor allem viele weiße männliche US-Bürger haben, beschrieb die Soziologin Professor Heather Hofmeister sehr eindrucksvoll mit dem Bild der Warteschlange: Während sie selber geduldig in der Schlange warteten, würden sich vor ihnen immer wieder andere Menschen vordrängeln – Immigranten, Frauen, Schwarze – und würden von der Regierung auch noch gutmütig nach vorne gewunken. Der Sozialpsychologe Professor Rolf van Dick ging abschließend auf das Konzept Autoritarismus ein und erläuterte, welche Ursprünge dies hat, welche Merkmale es beinhaltet und auch welche (langfristigen) Änderungsmöglichkeiten bestehen. In dem daran anschließenden Dialog zwischen Vortragenden und Publikum wurde die bevorstehende Präsidentschaftswahl aus geschichtlichen, soziologischen, wirtschaftswissenschaftlichen und psychologischen Blickwinkeln diskutiert. Das Center for Leadership and Behavior in Organizations (CLBO) unterstützt den interdisziplinären Austausch zu verschiedenen Themen und zeigte mit der Veranstaltung, dass solch ein komplexes Phänomen wie die amerikanische Präsidentschaftswahl am ehesten aus verschiedenen Perspektiven verstanden werden kann.

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